Erfolgreiches Lehren und Lernen

Montag, 13. Februar 2006

Letzte Veranstaltung mit Sokrates

Die letzte Veranstaltung sollte mit einem zusammenfassenden Satz beginnen.
Es wurde geräzelt, wie nun diese Veranstaltung bestmöglich in einem Satz zu beschrieben war.
Hr. Schmid begründete seine Vorgangsweise mit diesem Satz: „Jeder Denker hat nur einen Satz gedacht.“ (Hervorragend!)
Unser Veranstaltungssatz lautet:

„JE WENIGER EIN LEHRER IM UNTERRICHT TUN MUSS, DESTO ERFOLGREICHER IST ER!“

Dieser Satz wurde uns als erfolgreichstes und ältestes Prinzip vorgestellt, vor allem genüge dieser Satz auch dem Grundgesetz.
Diesen Satz haben wir Sokrates zu verdanken und da ich dieses Jahr noch eine Allgemeine Pädagogik- Veranstaltung besucht habe, möchte ich hier eine kleine Erweiterung einfügen:
Die Philosophie des Sokrates ist die Maieutik (Hebammenkunst). Der Pädagoge soll als Hebamme fungieren. Ziel dieses Prozesses ist es, selber anfangen zu denken und zu fragen. Es soll also die Selbsterkenntnis geistig in Bewegung gesetzt werden. Dieser Dialoggedanke drückt sich auch in seinem Schema aus:
„Wir wissen, dass wir nichts wissen“
1. Frage

2. Scheinwissen

3. Prüfung und Widerlegung

4. Erkenntnis des Nichtwissens

5. Neuaufnahme der Frage

6. Suche nach Wissen

Klugheit
Bildung meint hier die Umkehr des ganzen Menschen. Es sollen pädagogische Situationen geschaffen werden, die provozieren.

Ich stimme ihm zu, wenn er sagt die Bildung muss den ganzen Menschen betreffen, doch besteht Bildung nur aus dem Prozeß des Provozieren? Wo bleiben die individuellen Interessen und Fähigkeiten des Kindes?
Der Lehrer ist hier als Helfer bzw. Unterstützer tätig.

Wenn wir nun auf die heutige Zeit sehen, dann erkennt man, dass die Lehrerausbildung nicht nach diesem Prinzip funktioniert.
Es gelingt nur wenigen wirklich kindgerecht zu vermitteln. Wenn dieses aber schon falsch läuft, dann können auch die Informationen im Unterricht nicht richtig vermittelt werden. Diese Prägungsfehler können katastrophale Folgen haben.

Deshalb sollte im Unterricht 3 wichtige Prinzipien verfolgt werden:
- Die Kinder machen zu lassen (Aktivität)
- Sich zurücknehmen
- Sicherheit in der eigenen Fach- und Sachkompetenz

Die Informationen müssen das Gehirn in Bewegung setzen. Das Gehirn muss:
- wahrnehmen
- betrachten
- beobachten
- begreifen
Dieser Prozeß der Prägung sollte jedem Lehrer immer wider vergegenwärtigt werden. Es ist wichtig, dass dem Gehirn immer wider neue Verknüpfungen gegeben werden (z.B. Unterschiede, Gegensätze). DAS GEHRIN MUSS NEU ENTDECKEN!!!



Erfolgreiches Unterrichten heißt:
- soviel vorgeben wie nötig Das Gehirn muss spielen!
- soviel weglassen wie möglich

In unserer letzten Veranstaltung haben wir diese Schritte auf den Buchstaben „A“ angewendet. Auf einmal sahen wir uns in einem schreienden Audimax wieder- trotzdem wußten nun alle wie der Buchstabe A aussieht.
Vielen Dank für diesen prägenden Schluß!

Montag, 6. Februar 2006

Beispiele für Unterrichtseinstiege

Ungewöhnliche Ideen für Unterrichtseinstiege, Stunden- Enden und für Zwischendurch

10 Unterrichtseinstiege

- Ein Begriff, ein Satz, ein Problem als Tafelanschrieb und stummer Impuls
- Eine Pantomime von Lehrerin oder Schülerinnen
- Der Ausschnitt eines Lehrfilms oder einer Dokumentation
- Die Präsentation eines naturwissenschaftlichen oder sozialwissenschaftlichen Phänomens
- Ein Quiz, bei dem das Thema zu erraten ist.
- Ein kurzer Lerngang
- Eine Information durch eine außerschulische Expertin
- Eine Karikatur oder ein Comic
- Eine Kartenabfrage zu den Vorerfahrungen der Schülerinnen
- Bewußt einen Fehler bei einer Schilderung oder Präsentation einbauen


Aus: Böhmann, Marc: 10 Minuten Tipps für Lehrerinnen und Lehrer (AOL)-S.51

Sonntag, 5. Februar 2006

FSP-Teil 2

Die 2.Stunde und ganz viel HOFFNUNG!

Für diese Stunde hatte ich mir wirklich noch einmal Arbeit gemacht. Ich warf meinen ursprünglichen Plan über den Haufen und setzte mich daran. Es war meine zeitaufwendigste Unterrichtsplanung, die ich je gemacht hatte (viele habe ich zwar noch nicht gemacht, aber...)

Thema dieser Stunde sollte der Bundeswehreinsatz in Afghanistan sein. Sie sollten die Schwierigkeiten und Gefahren eines Auslandseinsatzes kennen lernen. Im Vordergrund stand der aktuelle Bezug. Jeder Schüler kann fast täglich in den Nachrichten davon sehen, lesen oder hören. Ein weiterer Aspekt war die rechtliche Grundlage des Einsatzes; sie sollten dabei die verschiedenen internationalen Beziehungen kennen lernen.

Ich kam in die Klasse und hatte dieses Mal ein wirklich gutes Gefühl. In dieser Stunde hatte ich nur einen wesentlichen Nachteil: Freitag, 6.Stunde!

In dieser Stunde war ich voll gepackt mit medialen Hilfsmitteln. Schon damit erregte ich Aufsehen.
Zuerst wollte ich den Schülern einen Eindruck über die Lage in Afghanistan geben. Ich verpackte dieses mit einer kleinen Reise. Am ende dieser Reise bekamen sie die Einschätzung des Auswärtigen Amtes ausgeteilt. Nach dieser Reisewarnung wollte keiner mitfahren- aber sie waren interessiert. Ich hatte es geschafft sie aus ihrem Dornröschen- Schlaf zu reißen. Jetzt hieß es nur durchhalten und versuchen ihr Interesse zu behalten.

Zur Auflockerung und da sie sich in der letztem Stunde (fast) geweigert hatten mit mir zu reden, hatte ich ihnen einen Experten mitgebracht. Ich kannte einen Soldaten, der in Afghanistan stationiert war.
Dieser Experte sprach die Schüler persönlich an und gab ihnen Informationen an die Hand (Erfahrungsbericht). Die Schüler bekamen für jede Videosequenz eine Aufgabe, die am Ende besprochen wurde. Es wäre übertrieben zu sagen, wenn es ein Wald voller erhobener Hände gewesen wäre- aber die meisten beteiligten sich AKTIV. Was für eine Sensation.
Mit dieser Aufnahme bekamen die Schüler fast alle Ziele der Stunde vermittelt. Sie sollten nicht das Gefühl haben in einem ständigen Lernprozess zu sein, sie bestimmtes das Tempo und die Inhalte.

Am Ende sollte sie noch ein paar visuelle Eindrücke von Afghanistan bekommen. Fotos wurden auf den OHP gelegt. Sie sollten die eigenen Eindrücke schildern. Besonders an den persönlichen Eindrücken und Geschichten waren sie interessiert.

Mit der Hoffnung auf ein bißchen mehr Interesse am aktuellen Tagesgeschehen und den Problemen, entließ ich die Schüler in ihr Wochenende.

Ich hatte ein gutes Gefühl- Die Schüler gingen zufrieden nach Hause, ich hatte meine Unterrichtsinhalte und Ziele erreicht und war froh, über das Interesse der Schüler.
Ich weiß selber, dass diese Stunde nicht tauglich für den Alltag ist (viel zu zeitaufwendig)- aber mein persönliches Ziel war erreicht. Mein FSP endete mit einer positiven Wendung.

Ich kann nur jedem raten- macht etwas aus eurem FSP!
Es macht viel Spaß und es ist wirklich eine sinnvolle Abwechslung in die Praxis zu schauen. Nach diesem FSP ist mir wieder bewußt geworden, wofür ich studiere. Jetzt kann ich die Theorie ein bißchen besser ertragen. Ich hoffe der nächste Schulbesuch ist nicht mehr fern...

FSP- :) oder ;( ???

Mein erstes FSP!- Irgendwie ganz schön aufregend

Ich sollte am Montag in der 1.Stunde in Tarp an der Realschule sein. Natürlich war ich fast 20 Minuten zu früh, aber zumindest pünktlich!
Meine Stunde war erst am Dienstag. Thema dieser Stunde war die Bundeswehr im Friedensprozess.
Zielgruppe war die 10.Klasse.
Meine Erwartungen waren (eigentlich) normal. Ich wußte, das die Klasse drei Jahre Wirtschaft/Politik hinter sich hatte, sie waren in den verschiedensten Praktika gewesen, und konnten auf einen praxisorientierten Unterricht zurückblicken. Ich war also frohen Mutes, das diese Klasse „der Reißer“ sein mußte.
Infolge dessen habe ich Material über Material studiert, um den Schülern eine wirklich qualifizierte Stunde bieten zu können.
Doch meine Erwartungen sollten sich nicht erfüllen....

Dienstag 7.45 Uhr:
Ich sollte zwar erst in der 2. Stunde unterrichten, aber meine Nervosität wuchs. Immer wieder versuchte ich mir meine Stundenplanung vor Augen zu führen, hatte passende Antworten parat und dachte: „Eigentlich bist du auf alles vorbereitet.“...

8.20 Uhr:
In zehn Minuten war es soweit: ANGST- Ich kenne keinen Schüler, meine Unterrichtsplanung haut sicher nicht hin und auslachen werden sie mich auch ;(

8.30-9.20 Uhr:
Schultern gestrafft und los!
Es erwartete mich ein voller Klassenraum mit 27 Schülern, der mir furchtbar eng vorkam.
Mein Einstieg sollte in Form einer Mind- Map erfolgen. Die Schüler sollten an die Tafel kommen und die Gedanken über das Thema „Frieden“ festhalten.... und es passierte NICHTS!

Ich hatte schon davon gehört, das diese Klasse zu nichts zu motivieren war. Mein Mentor drückte es so aus: „Morgens werfen sie sich Valium-Tabletten ein und spülen sie mit Baldrian runter“. Ich war geschockt, das diese Klasse sich überhaupt nicht regte.
Zur Vollständigkeit möchte ich euch die Mind- Map vorstellen:
- Krieg
- Kämpfe
- Weiße Taube

Ich hatte das Gefühl vor einer Wand zu stehen und nicht weiter zu kommen. Aber ich wollte (mußte) diesen Unterricht durchziehen.
Wir machten weiter mit Textarbeit und Gruppenarbeit und was soll ich sagen- Ich kam mir vor wie der Klassenclown.
Es redete fast niemand mit mir. Das niemand vom Stuhl gefallen ist, wundert mich noch heute.
Es war für mich unverständlich, wie eine Klasse zu so einer destruktiven Haltung gelangen konnte. Was haben die Lehrer in dieser Klasse bloß falsch gemacht?
Das Erschreckende für mich war, das diese Klasse in einem halben Jahr die Schule verlassen sollte. Wie sollten diese Kinder bloß in einem Ausbildungsberuf überleben, wenn sie für alles so viel Desinteresse zeigten. Ich hoffe nur, das sie sich in einem anderen Umfeld wandeln, denn sonst sehe ich auf einige schwere Probleme zu kommen.

Natürlich darf ich nicht die Ausnahmen vergessen, es gab auch Schüler, die mitgearbeitet haben und sich mit guten Beiträgen einbrachten. Vielen Dank!!!

Am Ende der Stunde wagte ich noch einen Ausblick auf die nächste Stunde ( In dieser Stunde sollte ein aktueller Auslandseinsatz der Bundeswehr behandelt werden). Ich hatte verschiedene militärische Postkaten des ISAF- Einsatzes in Afghanistan mitgebracht. Sie sollten sich still diese Karte angucken.
Ich war verwundert, dass sie sogar ein bißchen Begeisterung zeigten!!!

Zusammenfassend kann ich nur sagen:------------------------------------------ (ohne Worte)
Die erste Stunde war sehr Theorie orientiert. Ich wollte die Grundlagen schaffen, um dann auf aktuelle Bezüge einzugehen. Mit dieser ablehnenden Haltung hatte ich nicht gerechnet (Einziger Lichtblick: Die Klasse ist in fast jeder Stunde so). Die Mind- Map wollte ich in der 2.Stunde wider verwerten- das Ergebnis hätte ich eher einer 6.Klasse Hauptschule zugetraut.

Diese für mich miserable Stunde spornte mich an. Ich wollte etwas auf die Beine stellen, das die Schüler aus ihrem Dornröschen- Schlaf erwachen ließ. Ich hatte nun 3 Tage Zeit, den „Super –Unterrichtsknüller“ zu entwickeln.
Mal schauen, wie die nächste Stunde läuft.

Mittwoch, 11. Januar 2006

Kompetenz, Schwäche und Verständnis

In der heutigen Sitzung ging es um den „Schülerorganisierten Unterricht“. Die erste zentrale These lautete:
Im lehrerorientierten Unterricht findet kein lernen statt!!!
Ich finde das ist eine sehr passende Aussage. Ich denke jeder kennt diesen stupiden, entönigen Unterricht, der weit entfernt vom „wirklichen“ Lernen ist.
Aus diesem lehrerorientierten Unterricht können erhebliche Lernstörungen resultieren:
- Hyperaktivität
- Legasthenie
nur um einige Beispiel zu nennen.

Der „beliebte“ Frontalunterricht wird immer wieder kritisiert. Viele Pädagogen fordern Flexibilität und vor allem die Schüler in den Mittelpunkt des Unterrichtes zu stellen und nicht sich Selbst oder den Unterrichtsstoff. Doch warum wird so verzweifelt an ihm festgehalten. Sind wir, bzw. die Lehrenden zu starr in unseren Vorstellungen? Fragt man einen Lehrer, der schon 20 Jahre in seinem Beruf tätig ist, warum er dieses oder jenes mache, folgt oft die Antwort: „Das ist halt so, das haben wir immer so gemacht.“
Doch wenn die Lehrer nicht offen sind für Neuerungen, wie können sie dann mit Schülern umgehen, die sich in einem ständigen Lernprozess befinden. Können sie wirklich die Probleme der Schüler verstehen??????????

In diesem Zusammenhang fällt die heutige Lehrerausbildung ins Auge. Kann sie den neuen Anforderungen standhalten? Werden wir fit gemacht für den Berufsalltag?
Ich denke unser Studium ist immer noch durchzogen von alten Strukturen, sie müssen nicht immer schlecht sein, aber sind wir den Anforderungen von der „neuen“ Schule gewachsen. Sicherlich gib es in unserem Studium Veranstaltungen, die immer wieder neue Projekte und Ansätze vorstellen, aber ist das ausreichend?
Hier ist nun viel Selbstinitiative gefragt. Es kommt auf dich an, was für eine qualifizierte Ausbildung du haben möchtest! Nur wenn man am Ball bleibt, können wir das Abenteuer Schule in Angriff nehmen.

Der Unterricht sollte nicht nur schülerorientiert sein, sondern es sollte auch eine kompetente Lehrkraft vorne stehen.
Die Schüler leisten im Unterricht Gehirnarbeit auf höchster Ebene. Damit das Gehirn weiterhin arbeitet, muss der Lehrende die vermittelten Dinge sicher beherrschen.... Nein, wir müssen keine Universalgelehrte werden!!!
Zumindest in einem Bereich muss ich kompetent sein, d.b. das Gehirn muss hier volle Leistung erbringen.
Dabei sollten wir nicht darauf vertrauen, dass wir gut schauspielern können, um so unsere Schwäche zu vertuschen. Meistens verrät uns unsere Körpersprache. Die Körpersprache bringt zum Ausdruck, wir hoch unsere Qualität ist.
Denn die Schüler sind nicht dumm.......

Vor allem muss die Vorstellung aufgeben werden, alles wissen zu müssen. Ich denke es ist manchmal ratsam Schwächen zu zugeben. Ich finde, das macht den Lehrer ein Stück menschlicher und interessanter. Die Schüler können sicherlich davon profitieren, sei es im sozialen Bereich, als auch in fachlicher Hinsicht.

Als eine kleine Zusammenfassung kann gesagt werden: Unterricht funktioniert nur, wenn die Schüler bereit sind zu lernen. Sie nehmen die verschiedenen Unterrichtsformen an, wenn sie den Lehrer akzeptieren und sie zugleich davon profitieren können.

Das hört sich alles ziemlich einfach an.........doch wie sieht nachher die Praxis aus- ist es wirklich so einfach umzusetzen. Wir stehen sicherlich vor einem längeren Lernprozess (Schüler, wie auch Lehrer), vielleicht können wir den Unterricht zumindest ein kleines Stück verbessern.

Mittwoch, 21. Dezember 2005

Affen, Hirnpausen und ganz tolle Musik... - Schöne Weihnachten!

Maßnahmen für einen erfolgreichen Unterricht bzw. wie geht das Gehirn in einen Unterricht hinein?
- nichts sehen
- nichts hören
- nicht sprechen

Meine ersten Gedanken waren: „Hat etwa mein Gehirn am Anfang der Sitzung manchmal auch so wenig Lust- da hat es sich ja die richtige Person ausgesucht...

Diese Vorgänge des „Abschalten“ bzw. nicht Hörens, Sehens und Sprechens kenne ich auch aus meiner eigenen Schulzeit. Wie leicht war es manchmal sich einfach aus dem Unterrichtsgeschehen auszuklinken und einfach an andere Sachen zu denken. Im Rückblick lag einiges an der Lehrperson (ich will mich keinesfalls von aller Schuld befreien), wenn erstmals der Alltag Einzug hält, war alles zu spät: Die Stimme des Lehrers war monoton, wir wußten genau wieviel Schülerbeteiligung erwünscht war und meistens bekamen wir auch nichts zu sehen... der Unterricht war für uns gelaufen!
Erschreckend dabei finde ich, dass ein Schüler im Durchschnitt nur 8 Sek. Redezeit pro Tag hat. Eine Anforderung im späteren Leben wird die Beherrschung des Umgangs mit der Sprache sein. Doch wo und wann sollen die Schüler kommunizieren lernen, wenn nicht in der Schule!
Fähigkeiten vor einer Gruppe zu sprechen, frei zu reden und eine verständliche Aussprache zu haben sind wichtige Faktoren, die einfach vernachlässigt werden.
Ein anderer Aspekt wird im Bereich der Kommunikation noch deutlich: Wenn die Kommunikation und der Umgang der Sprache immer schlechter werden, was ist denn mit den sozialen Beziehungen? Werden die sozialen Fähigkeiten und der Kontakt mit anderen Menschen dadurch nicht noch mehr verringert?
Hr. Schmid sagte in der Sitzung, dass die heutige Gesellschaft auf diese Isolation des Individuums zusteuert. Überspitzt formuliert heißt es dann für unseren späteren Unterricht, dass wir nur noch Einzelkämpfer unterrichten- ist dann ein Miteinander noch möglich? Es wird dann noch schwieriger werden einen „lernorientierten“ Unterricht zu gestalten, als einen stupiden Frontalunterricht der Klasse zu präsentieren.

Doch nun zurück zu den Maßnahmen- wie erreiche ich einen erfolgreichen Unterricht?
- Stille!!! Damit das Gehirn neuronale Verbindungen herstellen kann, braucht es Ruhe. Es nimmt dann viel besser wahr und besinnt sich auf die eigenen Sinne.
- Im Zusammenspiel mit der ersten Maßnahme, muss das Gehör für weitere Lernzwecke genutzt werden. Es darf nicht vernachlässigt werden, um einen erfolgreichen Unterricht zu gestalten.

In diesem Zusammenhang muss das Gehirn auch einmal entspannen. Es braucht Pausen zum Aufladen (z.B. bei einer Ruhephase)- „Hirnpause“------------------------------------------------------------------------------------

- Im letzten Punkt ging es um die Redezeit. Damit die Redezeit im Unterricht verlängert werden kann, muss der Unterricht anders strukturiert werden. In diesen Unterrichtsformen darf es nicht mehr um das bloße „gehorchen“ gehen. Die Schüler müssen mit einbezogen werden, sie müssen zum Reden motiviert werden und vor allem muss ihnen die Scheu Fehler zu machen genommen werden. Es ist leider in vielen Klassen noch so, dass Fehler von den Lehrern und was meistens noch schlimmer ist, auch von den Mitschülern leicht ins lächerliche gezogen. Es ist wenig Akzeptanz und Toleranz in den Köpfen der Schüler vorhanden, wenn es darum geht Fehler auch einfach mal zu zulassen.
AUS FEHLERN LERNT MAN!

Diese Maßnahmen können in jeder Phase des Lernens stattfinden. Die Praxis regelt dieses von selbst. Die Schüler sollten folgende Sätze beachten:
- Ihr dürft selbst reden
- Ihr dürft zu Wort kommen
- Ihr dürft frei sprechen
Wenn die Schüler diese Grundsätze umsetzen können, ist der Prozeß „Lernen durch Lehren“ erfolgreich.

Mit dieser Sitzung ist mir nochmals deutlich gemacht worden, wie wichtig es ist auf die Sinne der Schüler zu achten. Es hilft nichts einen „künstlichen“ Unterricht zu schaffen, der an den Schülern komplett vorbeigeht.
Auch wenn es manchmal vielleicht schwer fällt, gerade diese Ruhephasen einzulegen, kann es sicherlich ein Fortschritt in der Entwicklung der Schüler sein.

Ich denke man selber muss erst viele Erfahrungen machen, um sie dann auch glaubhaft umsetzten zu können. Sicherlich hätte ich jemanden vor einigen Wochen ausgelacht, der gesagt hätte, dass das Singen im Audimax gut für mein Gehirn sei oder das Ruhepausen die Gehirnarbeit fördert.

Wenn ihr dann mal nicht weiter wißt.... singt doch einfach „das Auto von Lucio...“ (Spaß- und Lernfaktor in einem!!!)

Freitag, 16. Dezember 2005

Aljanta & Co.

Im Vordergrund standen heute verschiedene Unterrichtstypen:

1. „Aljanta“- Dieser Unterricht lädt „nur“ zum Nachmachen ein. Es ist ein Unterricht, der die Schüler langweilt und deshalb auch „total“ an ihm vorbei geht.
Unser Seminar hat das in dem Buchstaben „g“ ausgedrückt.

2. Analytischer Unterricht- Hier liegt das Augenmerk auf der Wahrnehmung, der Schüler soll herausfinden „was er will“.
Dieser Unterricht wurde mit dem „a“ ausgedrückt.

3. Experimenteller Unterricht- Unsere Aufgabe bestand darin, unseren Buchstaben zu erweitern, sei es mit einem Konsonanten oder einem Vokal.

4. Emotionaler Unterricht- Dieser Unterricht ist besinnlich und erfreulich, die Gruppe drückte dieses mit einem gehauchten „h“ aus.


Diese Unterrichtsformen laufen schrittweise ab. Unser Beispiel war das „magische Kreuz“:
- exaktes Wahrnehmen
- geduldiges Beobachten
- handwerkliche Tätigkeiten
- experimentieren

Es reizt mich schon ein bißchen die Aufgabe mit dem Kreuz zu lösen. Mal schauen, wie die Anleitung ist...

Freitag, 9. Dezember 2005

Sokrates & das Campus- ABC

Schon Sokrates wollte uns das „richtige Lernen“ vermitteln: „Lehrt mit der Natur und nicht gegen sie“.

Im Mittelpunkt unserer heutigen Sitzung stand der Begriff des „Regelns“. Zuerst war mir nicht ganz klar, was das nun mit unserem Thema zu tun hätte... aber die Erklärung sollte folgen:
- Regler: Abschauen + Nachmachen
- Regelung: habe ich es „drauf“?
- Kontrolle

HINSCHAUEN- ÜBERNEHMEN-ÜBERPRÜFEN

Nach der grafischen Darstellung dieses Vorganges, wurde nun auch die Funktion dieses Themas bewußter. Dieser Prozess beschreibt den Vorgang des Lernens und die Funktion der Lehrperson (Soll)in diesem Prozess.

Doch bevor wir nun entlassen wurden, sollten wir unser eigenes Campus- ABC erstellen:
A- Abfalleimer
B- Bach
C- Computer
D- Dächer
E- Eisenstangen
F- Fußweg
G- Gärtner
H- Holz
I- irrelevant
J- Jacken
K- Kaffeebecher
L- Laternen
M- Mensa
N- Nebel
O- Oeffner
P-Pflastersteine
Q-...
R-Rasen
S-Sand
T-Treppen
U- Uhren
V- Vögel
W- Wasser
Z- Zentrale Hoschulbibliothek

Sonntag, 4. Dezember 2005

Das Gehrin kann keine Fehler machen + Aufgabe

Die zentralen Begriffe in dieser Sitzung waren die 4 Bewusstseinsgrade:
- Wahrnehmen/ Betrachten
- Beobachten
- Begreifen
- Beschreiben

Doch warum brauchen wir diese Punkte, um einen erfolgreichen Unterricht umsetzen zu können?
Vorweg muss gesagt werden, dass Lernen nur durch positive Unterstützung geschehen kann (z.B. Musikstück), um das umsetzen zu können muss der Grundsatz befolgt werden: „Störe die Schüler beim Lernen nicht!“ Das Gehirn reagiert auf kleinste Störungen, eine falsche Einmischung der Lehrperson, könnte sich negativ auf den Lernprozess auswirken.

Die nächste Aufgabe war, sich die Quadratform lebenslänglich merken zu können:
1. betrachten: Das Gehirn braucht Vorgänge
2. beobachten: verschieden Formen sollen zu einem Quadrat zusammen gefügt werden.

Mit zunehmender Beschäftigung steigt der Bewusstseinsgrad und die Ordnung!
Ein fehlerhaftes Verhalten der Lehrperson wäre: ein Quadrat an die Tafel zu malen und keine Erklärung zu geben. Das Gehirn muss nicht arbeiten und löscht diesen Vorgang

Das Gehirn kann keine Fehler machen!

Erfolgreiches Lernen heißt Materialien bereitzustellen, die die Schüler in die Lage versetzen, daraus Erkenntnisse zu ziehen.


Aufgabe: Unterrichtsgestaltung- Thema: „Essen und Trinken von früh bis spät“

1. betrachten: Einkaufskorb
2. beobachten: Inhalt des Einkaufskorbs
3. begreifen: Differenzierung des Inhalts
4. beschreiben: Spezifizierung

Sonntag, 27. November 2005

Ordnung und die Überraschungseier !

Linke und/oder rechte Hemisphäre?

Sobald wir denken ordnen wir!“- mein nächster Gedanke war: „... und warum herrscht denn noch immer Chaos bei mir?“
Doch zunächst müssen wir uns den Begriff des Denkens näher anschauen. Denken heißt Impulse und Sinnenreize zu zuordnen, damit eine begründete Reihenfolge im Gehirn entsteht. Auch die nächste Definition war sehr einleuchtend „Ordnung ist das halbe Leben“. Es ist ein natürliches Prinzip gegen die Unordnung. Denn in jedem Produkt herrscht Ordnung: Gebäude, Bild,...
Dieser Ordnungsgedanke läßt auch eine gewisse Hierarchie im Kopf entstehen. Das Gehirn sendet Reize aus; bei Mißachtung dieser Reize entsteht ein Konflikt...
Schon hier wurde mir bewußt, in wie vielen Bereichen die Ordnung wirkt und die Dinge beeinflußt.
Die dann folgenden Ordnungskriterien schienen auf den ersten Blick verständlich ( warum müssen wir das eigentlich immer wieder an ÜE- Figuren ausprobieren?!) Doch dann kam das praktische Beispiel: Einige Studenten mussten sich nach den Ordnungskriterien formieren- und dann war plötzlich nicht mehr alles so klar. Verwirrung?!...

Schule kann den Ordnungssinn abbauen bzw. verschlechtern. Doch soll die Schule nicht genau das Gegenteil von dem erreichen. Ein Trost ist , das Ordnung nie verlernt werden kann. Doch warum sollte man sich doppelte Arbeit machen, um den Ordnungssinn mühsam wieder aufzubauen. Einige Schüler haben selbst beim verlassen der Schulen immer noch Schwierigkeiten geordnet zu Denken.
Eine wichtige Aufgabe für uns!

Das nächste Mal, wenn ich Schwierigkeiten habe eine gewisse Ordnung in mein Denken zu bringen...- kaufe ich mir eben ein Überraschungsei. Da ist Spaß, Spiel und Spannung dabei und vielleicht bringt es uns wirklich einen großen Schritt weiter. (Ein Ü- Ei ist sicherlich auch kostengünstiger als ein Buch !=)
Also auf zum nächsten Supermarkt und legt auch einen „Überraschungseiervorrat“ an, wenn euer Gehirn die Ordnung nicht erkennt!

Ach ja, zum Schluß noch mal: Die linke Gehirnhälfte ist für die Ordnung zuständig und die rechte Gehirnhälfte für die Unordnung- jetzt wißt ihr welche trainiert werden muss.

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